Säure-Basen-Haushalt

Säure-Basen-Haushalt

09.05.2021 von Greg Stockdale

Einleitung

Das Thema Säure-Basen-Haus ist bis dato ein eher unbekanntes, was wir unbedingt ändern sollten, da es massive Auswirkungen auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden hat.

1) Was ist die Definition von Säure-Basen-Haushalt?

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein komplexes Regulationssystem unseres Körpers und sorgt in erster Linie dafür, dass der lebenswichtige Blut-pH-Wert konstant gehalten wird. Weiterhin gewährleistet er auch, dass in den unterschiedlichen Bereichen des Körpers die gerade notwendigen pH-Werte herrschen. Wie immer gilt auch hier: es gibt keine guten oder schlechten Säuren und Basen - es kommt auf das Gleichgewicht an.

Für dieses Gleichgewicht sind verschiedene körpereigene Elemente des Säure-Basen-Haushaltes verantwortlich, die sogenannten Puffersysteme. Diese regulieren ganz gezielt mögliche Schwankungen des pH-Wertes. Das heißt: bei einem zu niedrigen (sauren) pH-Wert werden Basen aufgenommen oder gebildet und Säuren eliminiert. Bei einem zu hohen (basischen oder alkalischen) pH-Wert werden dagegen Säuren aufgenommen oder gebildet und Basen eliminiert.

Beeinflusst wird der pH-Wert durch unsere Ernährung, unseren Lebensstil und leider auch verschiedene Erkrankungen.


2) Was ist die Funktion des Säure-Basen-Haushalts?

Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist für den effizienten und effektiven Ablauf der Stoffwechselvorgänge erforderlich. Zu diesem Zweck stellt es sicher, dass die für die Stoffwechselvorgänge wichtige Stabilität der pH-Werte im Körper gewahrt ist.

Befinden sich Säure und Basen im Körper im Ungleichgewicht, kann es zu Änderungen der spezifischen pH-Werte kommen und der Körper muss Energie aufwenden, um das Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen.

Je stärker die Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts ausgeprägt ist, desto eher werden schließlich die engen Grenzen des physiologischen pH-Bereichs überschritten, und das System kann entgleisen.


3) Was bedeutet pH-Wert und welche existieren im menschlichen Körper?

Das Säure-Basen-Gleichgewicht in unserem Körper ist nicht als fixes und starres System zu verstehen, sondern vielmehr als ein flexibles und in ständiger Bewegung befindliches dynamisches Fließgleichgewicht. Zwar ändert sich permanent die Menge von Säure und Basen in unserem Körper, die pH-Werte in den verschiedenen Organen und Geweben sowie des Blutes, sie bleiben jedoch innerhalb enger Grenzen nahezu konstant.

Die Abkürzung „pH“ steht für Potentio Hydrogenii, was so viel wie „die Kraft des Wasserstoffs“ bedeutet. Die pH-Mess-Skala reicht von 0 bis 14:

  • Ein pH-Wert von 7 wird als neutral bezeichnet. Das bedeutet, der Anteil der Säuren und der Basen ist gleich groß.

  • Ein pH-Wert von 0 bis 6,9 ist sauer. Je kleiner die Zahl, desto saurer ist die Lösung.

  • Ein pH-Wert von 7,0 ist neutral.

  • Ein Wert von 7,1 bis 14 wird als basisch bezeichnet. Je höher die Zahl, desto basischer ist die Lösung.

Dabei hat jedes Organ bzw. jeder Stoffwechselabschnitt seinen eigenen, optimalen pH-Wert - den physiologischen pH-Wert:

  • Blutplasma pH 7,35–7,45

  • Magensaft pH 1,2–3

  • Galle pH 7,4–7,7

  • Urin pH 5–8

  • Speichel pH 6,8

  • Gelenkflüssigkeit pH 7,4–7,8

Ein gesunder Organismus ist in der Lage, die Säure-Basen-Balance mithilfe von Puffern aufrechtzuerhalten.


4) Was sind die Puffersysteme und wie funktionieren sie?

Puffersysteme erhalten das Gleichgewicht von Säuren und Basen und dabei ist die Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Puffersystemen wichtig:

  • Offene Puffersysteme sind in der Lage, überschüssige Säuren oder Basen aus dem Körper hinaus zu transportieren.

  • Bei geschlossenen Puffersystemen bleiben alle sauren und basischen Stoffe im Körper. Indem sie aber an andere Stoffe gebunden werden, kann der Körper auch auf diese Weise den pH-Wert regulieren.

Der Körper arbeitet mit folgenden Puffersystemen:

1) Niere und Lunge: Ausscheidung und Abatmung von Säure

Die wichtigsten Organe sind die Niere und die Lunge: die Niere ist das einzige Organ, das direkt Säure aus dem Körper ausscheiden und die Lunge sorgt kurzfristig für einen stabilen pH-Wert im Blut über die Atmung. So kann der Körper durch die verstärkte Abatmung von Kohlendioxid den Säure-Basen-Haushalt regulieren.

2) Das Bindegewebe als Säurelager

Wenn die Kapazität der Niere an ihre Grenzen stößt beziehungsweise ausgeschöpft ist, muss der Körper die Säure anderweitig „aus dem Verkehr ziehen“. Durch die Einlagerung von Säure im Bindegewebe kann der Körper den Säure-Basen-Haushalt regulieren und der pH-Wert im Blut wird dadurch stabilisiert.

3) Säureausgleich durch Basen aus Knochen

Ein weiteres Puffersystem ist die Freisetzung von basischen Mineralstoffen aus den Knochen. Problem dabei: Hält dieser Zustand länger an, verschiebt sich zunehmend auch das physiologische Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und -abbau, wodurch vermehrt Knochensubstanz abgebaut wird.


5) Was sind die Symptome bzw. Konsequenzen einer Übersäuerung?

Kurz-, mittel- und langfristig hat eine Übersäuerung folgende Auswirkungen auf Physis und Psyche:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit

  • fahle, häufig unreine Haut

  • ein schlaffes Bindegewebe (Cellulitis) und Übergewicht

  • Mineralstoffmangel

  • Überbelastung der Organe

  • Vermehrung von ungewünschten Bakterien und Pilzen und somit eine Schwächung des Immunsystems

  • überspannte Muskeln und verfilzte Faszien (sie sind weniger elastisch/flexibel)

  • im gesamten Organismus können vermehrt Entzündungen auftreten; wie rheumatische Erkrankungen

  • Osteoporose

  • grippeähnliche Symptome wie ein energieloses und schlappes Gefühl treten meist zusammen mit Muskel- und Gelenkbeschwerden auf

  • Antriebslosigkeit, Nervosität und Unruhezustände bis hin zu depressiven Verstimmungen


6) Welche Nahrungsmittelgruppen werden sauer verstoffwechselt?

Grundsätzlich kann man die sauer verstoffwechselten Nahrungsmittelgruppen recht einfach identifizieren und einteilen:

Tierische Produkte

  • Fleisch

  • Fisch

  • Milch und Milchprodukte (wie Käse, Joghurt, Quark etc.)

  • Ei

Pflanzliche Produkte

  • ungekeimtes Getreide (wie in Brot, Müsli, Pasta etc.)

  • Reis

  • manche Sojaprodukte

  • Erdnüsse und Walnüsse

  • Kaffee


7) Fazit

Das Fazit fällt in diesem Fall recht simple aus.

Daumenregel: um die in Punkt 5) beschriebenen Auswirkungen zu vermeiden, sollte man sollte ca. 80% basisch und 20% sauer verstoffwechselte Nahrungsmittel zu sich nehmen.


Anmerkung: dieser Artikel ist eine kurze Zusammenfassung einer sehr umfangreichen und komplexen Thematik. Im Blog werde ich nach und nach relevante Unterthemen aufnehmen und ausführen.


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